

Bereits vor einer Woche stürmten Polizisten zeitgleich Häuser und Wohnungen in beiden Ländern. Jetzt veröffentlichte die internationale Sicherheitsbehörde Europol Ermittlungsergebnisse.
Rotlicht-Hauptstadt Berlin. Schätzungen zufolge bieten hier rund 8000 Frauen und Männer Sex gegen Geld. Und laut einer Umfrage war jeder vierte Mann zumindest schon einmal in einem Bordell oder hat sich eine Escort-Dame bestellt.
► Der Fall: 13. April 2016, Großrazzia im Bordell „Artemis“. Die Vorwürfe: Zuhälterei, Menschenhandel, Sex-Ausbeutung. Die Betreiber-Brüder landen hinter Gittern. Die Staatsanwaltschaft sagt, das „Artemis“ basiere auf organisierter Kriminalität, der Coup der Polizei erinnere an das Vorgehen gegen Al Capone.
Das Geld wäre auf Wunsch der Kläger als Spende an Unicef gegangen. Doch der Anwalt der Behörde hatte am Dienstag dieser Woche kurz vor Ablauf der vom Gericht gesetzten Frist ohne Erläuterung mitteilen lassen, dass dem Vergleich nicht zugestimmt werde. Die Betreiber des Clubs hingegen hatten bereits am 14. November zugestimmt.
In Deutschland ist Prostitution vom Gesetzgeber erlaubt. Doch es gibt immer wieder Forderungen von Politikern und Verbänden, die Sexarbeit zu verbieten. Um diese und andere Themen ging es jetzt in einer Umfrage des Anzeigenportals Erobella in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Splendid.
„Wir wollten einen Berührungspunkt für die Nachbarn schaffen, die uns sonst nicht hier haben wollen. Auch, weil es in letzter Zeit viel Gewalt gegen uns gab“, sagt Emma Pankhurst, die selbst in einem Bordell in der Nachbarschaft arbeitet. Sie heißt nicht wirklich so, sondern nennt sich wie die Frauenrechtlerin aus dem 19. Jahrhundert.
Nach dem ProstSchG bedarf der Betrieb eines Prostitutionsgewerbes der Erlaubnis der zuständigen Behörde.
Gegen die 28-jährige Tatverdächtige, die seit dem 6. Oktober in U-Haft sitzt, hat die Staatsanwaltschaft Berlin nun Anklage wegen Menschenhandels, Zwangsprostitution und Zuhälterei zum Landgericht Berlin erhoben, wie die Behörde am Donnerstag mitteilte. Der Prozess gegen ihren Ehemann (31) wird gesondert geführt.
Was er getan haben soll, ist KEINE Zuhälterei. Die Prostituierten sollen über ihre Luden pro Woche 120 Euro „Standgeld“ auf dem Straßenstrich abgedrückt haben. Geldübergabe im Rotlicht-Café, abkassiert wurde Freitag oder Sonnabend.
Das Landgericht verurteilte ihn am Mittwoch u.a. wegen räuberischer Erpressung, Betrug, Körperverletzung und Nötigung zu vier Jahren Haft.